Das Alpaka - Wolle der Götter

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DAS ALPAKA - Wolle der Götter

Eigenschaften der Alpakafaser:

Die Alpakafaser ist eine weiche, seidig-glänzende Naturfaser. Im Vergleich zur Schafswolle ist sie um das 3 bis 5-fache wärmer, wesentlich feiner und besitzt einen äußerst geringen Fettgehalt. Die Verarbeitung der Alpaka-Faser erfordert folgende Schritte: Vorreinigen, Waschen, Kardieren, Spinnen, Weben sowie spezielle Veredelungsverfahren.
Alpaka findet man in 16 verschiedenen natürlichen Farben. Kein anderes Fasertier der Welt hat annähernd so viele versch. Farben und Farbschattierungen.
Alpakafaser ist ungewöhnlich stark und widerstandsfähig.
Alpakafaser ist seidig weich, geschmeidig und fühlt sich angenehm an. Die besondere Zellenstruktur der Faser ermöglicht diese Weichheit. Alpakafaser mit vergleichbarer Feinheit wie Schafwolle oder Cashmere fühlt sich wesentlich feiner an. Das liegt an der Höhe der einzelnen Haarschuppen. Die Höhe der Schuppen beim Alpaka beträgt nur 0,2 bis 0,3 Mikron, während sie bei Schafwolle 0,8 Micron beträgt. Dadurch fühlt sich Alpaka weicher an.
Alpakafaser hat eine höhere thermische Kapazität als fast alle anderen Tierfasern der Welt. Die Faser enthält mikroskopisch kleine Lufttaschen, welche leichte Kleidungsstücke mit hohen Isolierungswerten schaffen können. Die Faser fungiert wie eine Klimaanlage. Sie wärmt bei Kälte und kann auch Wärme ableiten. Man schwitzt deshalb nicht so leicht wie bei anderen Fasern oder bei Kunstprodukten. Ein Hitzestau wird vermieden.
Alpakafaser ist sehr lange haltbar, reißt nicht leicht und neigt nicht zu statischer Elektrizität.
Alpakafaser nimmt Schmutz nur schwer auf (Schuppenhöhe) und braucht deshalb wesentlich weniger oft gereinigt werden.
Alpakafaser hat sehr geringe Verarbeitungsverluste. Die geringe Verunreinigung der Rohfaser führt zu einem sehr hohen Prozentsatz von 85 bis 95 % Endproduktfaser. Gegenüber 43 bis 76 % bei Schafswolle.
Alpakafaser kann wegen des geringen Fettanteils (Lanolin) einfacher verarbeitet werden und ist somit günstiger in der Verarbeitung als andere Naturfasern. Das macht Alpaka ökologisch besonders wertvoll.
Alpakafaser ist weltweit limitiert. Nur 3% der weltweit verarbeiteten Tierhaare sind Alpakafasern. Und nur etwa 10 % von den weltweit verarbeiteten 6.600 Tonnen Alpakafaser ist wirklich feinste Premium Baby oder Baby Alpaka Faser.
Die Schur erfolgt einmal im Jahr bevor der heiße Sommer beginnt. Drei bis vier Kilogramm feinste Faser sind das Ergebnis.
 

DAS ALPAKA

Das Alpaka (Vicugna pacos) ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform (Neuweltkameliden), die vorwiegend ihrer Wolle wegen gezüchtet wird.
Der Bestand an Alpakas in Peru liegt bei etwa 4 Millionen Tieren, was ca. 80 Prozent des weltweiten Bestandes ausmacht. Bolivien (325.000) und Chile (27.000) haben ebenfalls noch nennenswerte Bestände.
Der Altiplano, eine Hochebene welche etwa 100 km südlich von Cusco beginnt und sich über den Titicacasee bis nach Bolivien erstreckt, ist das Hauptzuchtgebiet. Der Altiplano liegt auf einer Seehöhe von etwa 3.000 bis 5.000 m.
Zur Familie der Neuweltkameliden gehören außerdem das Vikunja, das Guanako und das Lama.
Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser und einige Grannen Haare (Deckhaare), die möglichst fein sein sollten. Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen. Dadurch wirken Suris oft schmaler als Huacayas.
 

GESCHICHTE:

Die Domestizierung der Alpakas, wie auch der Lamas, begann vor etwa 5.000 Jahren. Während das Lama den südamerikanischen Zivilisationen vor allem als Lasttier diente, wurde das Alpaka wegen seiner Wolle gezüchtet. Bei den Inka galt ein Alpakamantel als Zeichen des Wohlstands; allerdings war der herrschenden Kaste die noch feinere Wolle der Vikunjas vorbehalten. Die Inkas züchteten große Alpakaherden. Dies änderte sich mit der Eroberung Perus durch die Spanier, die Schafe mitbrachten und kein Interesse daran zeigten, die einheimischen Nutztiere zu erforschen. So wurde das Alpaka zum Nutztier der armen, indianischen Bevölkerung und war zwischenzeitlich fast ausgestorben.
Erst mit der Unabhängigkeit der Staaten Südamerikas erkannte man erneut den Wert des Alpakas. Die Zucht wurde wiederaufgenommen und die Wolle in alle Welt exportiert.
 

Die weltweite Verbreitung der Alpakas

Die ersten kommerziellen Importe von Alpakas nach Amerika, Australien und Europa liegen mehr als 30 Jahre zurück. In den USA gibt es gegenwärtig über 5.000 Züchter mit insgesamt ca. 150.000 Alpakas. In Australien sind es mittlerweile ca. 150.000 bis 200.000 Alpakas, Tendenz steigend. In China und Japan gibt es aktuell Programme, welche die Alpakazucht forcieren sollen.
Europa:
England, als traditionelles Züchterland, ist in Europa Vorreiter in der Alpakazucht. Der Bestand in Großbritanien kann auf ca. 25.000 Tiere geschätzt werden. Die weitere Verbreitung erfolgte über Frankreich, Deutschland, Schweiz und Österreich. Aber auch Finnland, Schweden, Norwegen, die Benelux-Länder, Italien, Spanien, Polen und die baltischen Staaten haben die Alpakazucht für sich entdeckt. Der Gesamtbestand in der EU dürfte derzeit bei 50.000 – 60.000 Tieren (inkl. England) liegen.
 

Lebensweise und Haltung:

Alpakas sind wie alle Kamele soziale Tiere (Herdentiere) und fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern. Die Haltung von Alpakas ist somit nur in Gruppen erlaubt. Alpakas sind Weidetiere und brauchen somit ganzjährig und täglich Zugang zur Weide. Auf einem Hektar Weidefläche können je nach Ertragssituation 10 bis 14 Alpakas gehalten werden. Als Unterstand oder Stall reicht ein trockener, windgeschützter, dreiseitig geschlossener Bereich. Pro Tier sind 2 m² Unterstand vorzusehen. Der Liegebereich muss mit Einstreu versehen werden. Im Außen Gelände muss eine Scheuermöglichkeit oder ein Wälzplatz vorhanden sein. Alpakas müssen jederzeit Zugang zu frischem Wasser und Raufutter (Heu) haben. Der Futterbedarf liegt bei 1,5 kg Trockensubstanz je Tier und Tag.
Alpakas sind nahezu lautlose Tiere. Ein leichtes Summen dient zur Verständigung. Da sie kein Fett in ihrer Faser haben, gibt es keine Geruchsbelästigung und es ist auch keine Fellpflege erforderlich. Das Alpaka ist jedoch nicht nur wegen dieser Eigenschaften das Bindeglied zum Tourismus, es ist seine Ausstrahlung, dass es unwiderstehlich macht.
 

Kennzeichnung von Alpakafaser:

Entsprechend ihrer Feinheit wird Alpakafaser in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt. International hat sich jedoch noch kein gänzlich einheitliches Bezeichnugssystem durchgesetzt. Somit variieren Klassifizierungen und Bezeichnungen.
Premium Baby Alpaka unter 19 Micron
Baby Alpaka 19 bis 21,9 Micron
Finest Alpaka 22 bis 24,9 Micron
Fine Alpaka 25 bis 27,9 Micron
Alpaka ab 28 Micron
 

Faserbeurteilung:

Die vier wichtigsten Größen der Faserbeurteilung sind durchschnittliche Feinheit, mittlere Abweichung, der Koeffizient der Variation sowie der Anteil der Haare über 30 Micron in %. Die durchschnittliche Feinheit drückt in Mikron den Durchschnittswert der ca. 2.000 einzelnen Haarstücke einer Faserprobe aus. Die mittlere Abweichung zeigt an, wie groß die Abweichung in der Faserprobe ist, ausgehend vom Durchschnitt. Der Koeffizient der Abweichung wird ermittelt, indem die mittlere Abweichung durch die durchschnittliche Feinheit geteilt wird und dann mit 100 multipliziert wird. So entsteht ein Faktor der Abweichung in Prozent. Je niedriger die mittlere Abweichung und der Koeffizient der Variation, desto gleichmäßiger ist die Faser und desto niedriger ist der Kratzfaktor. Faserqualität wird in erster Linie durch genetische Einflüsse bestimmt. Alter, Ernährung, Krankheit und Stress beeinflussen Faserwerte. 
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